Rezension: "Burgfrieden" von Sigrid Neureiter


DATEN

Burgfrieden von Sigrid Neureiter - Gmeiner Verlag - 225 Seiten - ISBN 978-3839212318 - Taschenbuch - 9,90 Euro - Hier kaufen

INHALT 

Auf der Burg Runkelstein in Bozen wird eine alte Handschrift entdeckt. So wie es scheint, ist diese vom deutschen Dichtersänger Walther von der Vogelweide. Aber kaum wurde die Handschrift entdeckt, ist sie auch schon verschwunden. PR-Beraterin Jenny Sommer soll sich auf die Suche nach dem Dokument machen und wird so zur Detektivin. Die Suche nach dem wertvollen Manuskript führt sie auf eine abenteuerliche Jagd quer durch Bozen bis ins Weindorf St. Magdalena und auf den Hausberg Ritten.

MEINE MEINUNG 

Nein, ich habe hier keinen hochspannenden Krimi erwartet, der mich über die ganzen Seiten fesselt. Mir war schon klar, dass es sich hierbei eher um einen unterhaltsamen Provinzkrimi handelt, der nett unterhält und ein kurzweiliges Lesevergnügen bietet. Das dachte ich zumindest, aber leider wurde ich ziemlich enttäuscht.

Von Anfang an habe ich zur Geschichte keinen wirklichen Zugang gefunden und mich öfter dabei ertappt, wie ich die Seiten einfach so dahinlese, ohne wirklich zu verstehen, was ich da gerade gelesen habe. Das allerdings, hat dem Verständnis nicht geschadet, denn eine größere Handlung ist bei diesem Buch gar nicht vorhanden. Burgfrieden ist etwas zu voll gepackt mit Klischees (z.B. wenn man aus Kalabrien kommt, dann kann man ja nur zur Mafia gehören und böses im Sinn haben).Was mir das ganze Buch über ebenfalls tierisch auf Nerven ging, war die Eigenart von Lenz Hofer beim sprechen Subjekt und Prädikat immer zu vertauschen. Eine Feststellung klingt andauernd wie eine Frage, eine Frage wie eine Feststellung. Zu was soll so was gut sein?

Desweiteren kommen auch die Figuren äußerst blass und unscheinbar daher. Einzig Jenny Sommer und Lenz Hofer sind etwas geformter, da die beiden auch die Hauptcharaktere des Buchs sind. Mitunter macht sie das jedoch nicht sympathischer. Das ganze Buch lang ist die Rede davon, wie die Schrift aus dem Raum verschwinden konnte, wenn es doch nur einen Eingang gibt, der auf jeden Fall verschlossen war. Nach ungefähr hundert Seiten fällt dann, wie soll es auch anders sein, plötzlich auf das es einen Geheimgang gibt. Das die Details nicht alle sofort verraten werden ist ja durchweg in Ordnung, aber in diesem Zusammenhang wirkt es einfach nur konstruiert. Es kam ungefähr so rüber, wie wenn die Autorin nicht weiß, wie es weitergehen soll und auf einmal einen Geheimgang in die Geschichte zaubert, der ja wieder eine andere Wendung in die Sache bringt. 

Zwischenzeitlich verliert sich die Geschichte dann wieder in absolut uninteressanten Erzählungen, die mit der Handlung nichts zu tun haben  Das die Charaktere dann auch noch so toll klingende Namen wie Xenia Schmied-Schmiedhausen haben, brauche ich eigentlich gar nicht mehr zu erwähnen, weil es auch uninteressant ist. 
Leider hat mir dieses Buch nicht gefallen. Von Beginn an konnte ich keinen Zugang zur Handlung aufbauen, war eher genervt von den Figuren und deren Handlungen und wirkliche Spannung habe ich auch die ganzen 225 Seiten vergeblich gesucht. Einzig der Schreibstil der Autorin (sieht man von den komischen Anwandlungen von Lenz Hofer einmal ab) war flüssig und gut lesbar, was zumindest die Lektüre etwas erleichtert hat. 

FAZIT 

Leider kein Buch, das ich auch nur irgendwie empfehlen kann. Spannungsarmer Krimi, indem die Figuren äußerst blass daherkommen und sich ein Klischee an das nächste reiht.
2/5 Punkte

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