Rezension: "Die Mutter" von Brett McBean


DATEN
Die Mutter von Brett McBean - Festa Verlag - 368 Seiten - ISBN 978-3453676244 - Taschenbuch - 8,99 Euro - Hier kaufen                          

INHALT

Das einzige woran die Mutter hängt, ist ihre geliebte Tochter Rebecca. Als diese, gegen den Willen der Mutter, nach Sydney zu ihrem leiblichen Vater trampen will, kommt sie nie dort an. Ihre Leiche wird einige Zeit später an einem See gefunden. Alles was der Mutter bleibt, war ein Telefonat von unterwegs in dem Rebecca erzählt, sie fährt mit einem netten Mann, der ein Tattoo am Handgelenk trägt. Darauf steht "Stirb Mutter". Und die Mutter verfolgt ab sofort nur noch ein Ziel. Sie reist als Anhalterin auf den Straßen Australiens um eines Tages den Mörder ihrer Tochter zu finden und sich an ihm für den Tod von Rebecca zu rächen.

MEINE MEINUNG 

Wenn man andere Rezensionen zu diesem Buch gelesen hat, dann ist oft davon die Rede, dass das Buch abgebrochen werden musste, weil es zu grausam war. Diese Meinung kann ich allerdings nicht teilen. Sicherlich sind einige Szenenbeschreibungen vorhanden die sehr gewalttätig sind, aber keinesfalls so, dass man das Buch deshalb abbrechen müsste. Wer dennoch so denkt, der hat ein eher zartes Gemüt und sollte von Psychothrillern im Allgemeinen wohl eher Abstand nehmen.

Kaum jemand kann sich vorstellen Dinge zu erleben, wie es "Die Mutter" tut. Zwei Jahre reist sich quer durch Australien und steigt bei allen Männern ein, bei denen man eigentlich sofort nein sagen würde. Sie lässt sich demütigen, vergewaltigen, fesseln, foltern, schlagen und erträgt all das mit dem Wissen, den wahren Mörder ihrer Tochter zu finden und ihre Rache an ihm zu verüben. Der einzige Grund für sie, noch am Leben zu bleiben. Bei jedem Fahrer nimmt sie eine neue Identität an und erzählt eine andere Lebensgeschichte, bis sie am Ende selbst nicht mehr weiß, wie sie wirklich heißt und was wahr und nur erfunden ist.

Der Autor erzählt jedes Kapitel aus der Sicht des jeweiligen Fahrers und schafft somit eine sehr interessante Erzählperspektive, die ich so noch in keinem Buch gefunden habe. Jedes Kapitel ist somit auf seine Art komplett anders und man weiß nie, mit welchem Typ Mann man es dieses Mal zu tun hat.

Brett McBean hat teilweise extrem kranke Charaktere erschaffen, die beängstigende Fantasien haben. Dennoch wurden alle sehr gut dargestellt. Besonders "Die Mutter" wurde vom Autor als völlig verstörte Person erschaffen, der man sofort anmerkt, dass der einzige Lebensantrieb nur noch die Rache am Mörder ist. Ein Mensch, der innerlich schon längst zerbrochen ist und nur noch als Schatten ihrer selbst durch die Gegend wandert. 

Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar und packt den Leser sofort. Hat man einmal mit der Geschichte begonnen, kann man sich nur noch schwer losreißen.

FAZIT 

Ein spannender Thriller, der zeigt was Menschen alles ertragen können, wenn sie wollen. Allerdings, für mein empfinden, nicht so grausam, wie vielfach beschrieben. Eine spannende Geschichte, die viel Potenzial hat, das allerdings nicht ganz ausgeschöpft wurde. Dennoch lesenswert.


4/5 Punkte



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