Rezension: "Die Straße" von Cormac McCarthy


DATEN

Die Straße von Cormac McCarthy - rororo - 256 Seiten - ISBN: 978-3499246005 - Taschenbuch - 8,99 Euro - Hier kaufen

INHALT

Die Welt wie sie wohl nach dem Untergang weiterlebt. Ein Mann und ein Kind schleppen sich durch ein verbranntes und völlig zerstörtes Amerika. Nichts bewegt sich, außer vielleicht die Asche im Wind. Es ist eiskalt und es wird jeden Tag kälter, die Sonne scheint schon lange nicht mehr und sogar der Schnee ist grau. Sie haben nichts bei sich, als die Kleider die sie am Leib tragen, einen Einkaufswagen mit der restlichen Habe und eine Waffe mit zwei Schuss Munition. Ihr Ziel ist die Küste, in der Hoffnung, dass dort alles besser ist. Auf dem Weg dorthin erleben sie grausige Geschehnisse und treffen wenige Überlende. Aber in einer Welt in der es keine Nahrung mehr gibt, werden andere Menschen zu den größten Feinden. Dieser Roman erzählt von der düsteren Seite des Lebens und der großen Liebe von einem Vater zu seinem Sohn.
Wenn der Junge nicht das Wort Gottes ist, dann hat Gott nie gesprochen.

MEINE MEINUNG

Dieses Buch hatte ich schon etwas länger im Regal stehen und habe dann doch den Film zuerst gesehen. Eigentlich mache ich das nicht, weil mir das Buch oft besser gefällt und der Film oft viele Sachen anders oder falsch rüber bringt. Im Fall von "Die Straße" hat es mir jedoch sehr geholfen, den Film bereits zu kennen.

Die Sprache in diesem Buch ist sehr kühl, sehr distanziert und würde ich die Handlung nicht kennen und die Bilder dazu nicht im Kopf haben, dann hätte ich das Buch sicherlich nicht so gut verstanden, wie ich es so getan habe.

In diesem Buch gibt es keine Kapitel und die Protagonisten haben keine Namen. Sie werden hier einfach mit "der Mann" und "der Junge" angesprochen. Was auf den ersten Blick vielleicht komisch erscheinen mag, passt jedoch genau zur Geschichte. Die Handlung in diesem Buch ist grausam und nicht schön. Sie erzählt von einer Welt, wie wir sie am besten nie kennenlernen wollen. Von einer Zeit in der die meisten Menschen tot sind, in der es kein Essen mehr gibt, keine Geschäfte, keine Fortbewegungsmittel und in der es von Tag zu Tag kälter wird.  Der einzige Mensch der dem Jungen geblieben ist, ist sein Vater. Und dieser betont immer wieder, dass der Junge der einzige Grund ist, warum er noch lebt und warum er sich bis zur Küste vorkämpfen wird. Unterwegs begegnen den beiden einige Gefahren, grausame Anblicke, verweste Leichen und auch welche, die der Hunger dazu treibt alles zu essen um zu überleben - nämlich Menschen. 

Dieses Buch ist sprachlich auf hohem Niveau, tragisch und nichts für Leser die einen Unterhaltungsroman suchen. Von der ersten Seite an beginnt die Tragik und steigert sich bis zum Ende hin immer weiter. Ein berührendes und erschütterndes Buch, das den Leser nachdenklich und zum Teil auch traurig zurück lässt. Hier kann ich den Film sehr ans Herz legen, besonders auch für diejenigen, die sich nicht unbedingt an das Buch wagen wollen. 

FAZIT

Eine ergreifende Geschichte mit einem Schreibstil der anfangs vielleicht verwirren mag, aber den Leser nach einigen Seiten dennoch fesselt. Wenn man sich dann auch noch den Film ansieht, begreift man die Tragik der Handlung vollkommen und ist fast erschüttert. Der Autor hat mit diesem Buch nicht umsonst den Pulitzer-Preis gewonnen. Für mich dennoch nur 4/5 Punkten, weil mich der Film noch etwas mehr überzeugen konnte.

4/5 Punkte


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