Rezension: "Pink Hotel" von Anna Stothard


DATEN

Pink Hotel von Anna Stothard - Diogenes Verlag -  355 Seiten - ISBN 978-3257300079 - Broschiert - 14,90 Euro  Hier kaufen

INHALT

Sie ist siebzehn und gerade von der Schule geflogen, als zu Hause in London das Telefon klingelt. Die Nachricht: Ihre Mutter Lily ist tot. Lily, von der sie seit ihrer frühesten Kindheit nichts mehr gehört hat und trotzdem den Wunsch verspürt sie auf irgendeine Art kennenzulernen. Zwanzig Stunden und eine geklaute Kreditkarte später ist sie in Venice Beach, Kalifornien. Im obersten Stock des Pink Hotels, im Schlafzimmer ihrer verstorbenen Mutter. Das Mädchen beschließt, ein paar Sachen mitgehen zu lassen. Nichts großartiges, ein paar Kleider, Schmuck und Zigaretten. Sie verstaut alles in einem alten roten Koffer und macht sich auf den Weg. Doch später muss sie feststellen, dass sie noch mehr in dem roten Koffer findet, als sie je gedacht hätte. Eine Spur in das aufregende Leben ihrer Mutter und zu den Männern, die sie geliebt haben. Aus den geplanten drei Tagen in L.A. werden Wochen und aus einer Reise in die Vergangenheit auch der Beginn eines neuen Lebens und einer großen Liebe.

MEINE MEINUNG

"Ein berührender Liebesroman - unter der Sonne Kaliforniens und im glitzernden Nachtleben von L.A." steht auf dem Klappentext zu lesen. Und in der Tat ist "Pink Hotel" ein wunderschönes, ausdrucksstarkes Buch einer Debütautorin aus England.

Die Protagonistin, die in diesem Buch keinen Namen trägt, erfährt per Telefon vom Tod ihrer Mutter in L.A. Sie kannte ihre Mutter eigentlich nur aus Erzählungen, da sie bereits in frühester Kindheit von ihr verlassen wurde und alleine mit dem Vater in England aufwuchs. Ganz spontan packt sie die Koffer und fliegt, weil sie sich verabschieden will und weil sie wissen will mit welchen Menschen ihre Mutter zuletzt gelebt hat. Auf der Totenwache klaut sie ein paar Klamotten, Schuhe und die Zigaretten ihrer Mutter und lernt David kennen, einen jungen Mann der sie sofort fasziniert und von dem sie sich angezogen fühlt. Die beiden beginnen so was wie eine Affäre, bis sie sich am Ende sogar verlieben. Doch David verbirgt auch ein Geheimnis und dann ist er plötzlich verschwunden...

Dieses Buch erzählt nicht nur von der Liebe, sondern auch von loslassen und verzeihen können. Obwohl der Leser nicht mal den Namen der Protagonistin kennt, lernt man sie Stück für Stück immer besser kennen und fühlt sich in sie hinein. Die Schreibweise der Autorin tut hier ihr übriges, weil Stothard die Kunst des Schreibens beherrscht. In der Ich-Perspektive verfasst, liest es sich flüssig und klar und von Beginn kann man der Handlung folgen und macht sich Gedanken um David und das Mädchen.

Die Charaktere sind anschaulich und tiefgründig dargestellt, besonders David und das Mädchen haben mir als Protagonisten sehr gut gefallen. Der Vater des Mädchens wiederum zeigt ganz deutlich die Abneigung gegen die Mutter und die Tatsache, dass das Mädchen mehr aus der Vergangenheit wissen will.

Das Ende hat mich überrascht, birgt es doch ein Geheimnis das ich so nie vermutet hätte. Dennoch ist es passend zur Handlung gewählt. Dieses Buch hat mir deshalb auch gut gefallen und ist für Leser der Gegenwartsliteratur durchaus zu empfehlen.

FAZIT

Eine neue Stimme aus England die es durchaus verdient beachtet zu werden. Anna Stothard legt mit ihrem Debütroman "Pink Hotel" ein ausdruckstarkes Werk vor, das für Leser der Gegenwartsliteratur sehr empfehlenswert ist.

4/5 Punkte



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