Rezension: "Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher


DATEN

Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher - cbt Verlag - 288 Seiten - ISBN 978-3570307342 - Taschenbuch - 9,99 Euro - Hier kaufen

INHALT

Als Clay von der Schule nach Hause kommt, findet er vor der Türe ein Päckchen. Ein Absender ist nicht angegeben. Als er das Paket öffnet findet er darin 7 Kassetten, besprochen auf 13 Seiten. Neugierig legt er die erste in einen Kassettenrekorder, drückt auf "Play" und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah die einst seine Mitschülerin war, Hannah in die er verliebt war und die sich vor zwei Wochen das Leben genommen hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht und was er hören muss, schockiert ihn zutiefst. Dreizehn Gründe gibt es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben. Dreizehn Personen die daran Anteil hatten. Und Clay ist einer von diesen Personen. Auf diesen Kassetten erzählt Hannah Baker wie es ihre Mitschüler geschafft haben, dass Hannah keinen anderen Ausweg mehr wusste als den Tod...

MEINE MEINUNG

Selbstmord ist immer ein schwieriges Thema und wenn es dabei um Jugendliche geht, dann noch viel mehr. Aus diesem Grund bin ich mit gemischten Gefühlen an dieses Buch gegangen und habe mir Gedanken gemacht, wie der Autor dieses schwierige Thema wohl umsetzen wird. 
Er zeigt hier eine Auswahl an Gründen die dazu führen können, sich das Leben zu nehmen und zu gerne würde man als stiller Beobachter in das Buch hineinspringen und Hannah helfen. Ihr bewusst machen wie schön das Leben auch sein kann und sie aus diesem Strudel an Gerüchten, falschen Behauptungen und Intrigen herausreißen. Leider kann man es nicht und so muss man als Leser 13 Kassetten lang mit anhören, was Hannah angetan wurde und was sie erlebt hat. Welche vermeintliche Schuld und Last sie auf sich geladen hat. Die einzige Person die Hannah als etwas anderes gesehen hat, als die anderen wurde jedoch auf Distanz gehalten. Zu groß war die Angst vor dem was passiert. Hannah wollte keine Gefühle mehr zulassen, damit sie am Ende gehen kann. 

Dieses Buch handelt in erster Linie von den Kassettenaufzeichnungen von Hannah die hier in Kursiv-Schrift verfasst wurden. Dazwischen gibt es die Aussagen oder Anmerkungen von Clay, der die 13 Kassetten anhört. Dass die Aussagen von Clay und Hannah sich teilweise abwechseln hat mich anfangs etwas gestört, weil ich aus dem Lesefluss gerissen wurde. Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch daran bzw. ergänzen sich die beiden Abschnitte miteinander immer mehr. So wurde meine anfängliche Skepsis abgelöst und am Schluss war ich gebannt. 

Man kann die Vergangenheit leider nicht rückgängig machen, auch wenn man das zu gerne immer wieder will. Man kann daraus aber lernen, was das Mobbing und die bösen Gerüchte anstellen können und wohin sie einen Menschen führen können. Dieses Buch sollte deshalb an Schulen eine vorgeschriebene Lektüre werden, denn Mobbing passiert überall und ist Realität an Schulen und im Leben. Und wenn man weiß, was man damit anstellen kann, denkt man über manche Dinge vielleicht auch etwas anders. 

FAZIT

Ein aufrüttelndes und berührendes Buch über zum Teil harmlose und zum Teil schwerwiegende Taten die am Ende ein großes Ganzes ergeben, nämlich Selbstmord. Dieses Buch sollten nicht nur Jugendliche, sondern auch alle darüber hinaus lesen.

4/5 Punkte

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